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Psoriasis-Arthritis (PsA)
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Psoriasis-Arthritis (PsA)

Psoriasis-Arthritis (PsA)

Das Leben mit Psoriasis-Arthritis kann Betroffene stark beanspruchen. Wiederkehrende Schmerzen und Unwohlsein können alltägliche Aufgaben zu einer echten Herausforderung machen. Schwellungen, Müdigkeit, steife Gelenke und sichtbare Hautausschläge beeinträchtigen oft den Start in den Tag. Durch den Angriff des Immunsystems auf die eigenen Gelenke entstehen Belastungen, die sowohl körperlich als auch emotional zu spüren sind.

Was ist Psoriasis-Arthritis?

Psoriasis-Arthritis (PsA) ist eine chronische Erkrankung, bei der das Immunsystem die Gelenke angreift und Entzündungen verursacht. Sie gehört zur Gruppe der Arthritis-Formen und tritt häufig bei Menschen auf, die auch an Schuppenflechte leiden. In den meisten Fällen zeigt sich zuerst die Schuppenflechte, jedoch können bei einigen Betroffenen die Gelenkbeschwerden bereits vor den Hautsymptomen beginnen. Fast 80 % der Menschen mit Psoriasis-Arthritis sind gleichzeitig von Schuppenflechte betroffen.

Da Psoriasis-Arthritis durch eine Fehlfunktion des Immunsystems entsteht, haben Betroffene ein höheres Risiko, zusätzlich an anderen Erkrankungen wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Problemen, entzündlichen Darmerkrankungen, Autoimmunerkrankungen der Augen oder Fibromyalgie zu leiden. Auch die emotionale Belastung durch die Einschränkungen und sichtbaren Symptome kann zu Depressionen führen. Ohne eine geeignete Behandlung und gezielte Krankheitskontrolle kann sich Psoriasis-Arthritis mit der Zeit verschlimmern und die Gelenke dauerhaft schädigen.

Welche Symptome treten bei Psoriasis-Arthritis auf?

Die häufigsten Anzeichen von Psoriasis-Arthritis (PsA) sind Schmerzen, Steifheit und Schwellungen in den Gelenken. PsA kann jedes Gelenk im Körper betreffen und zu empfindlichen Stellen führen, an denen Sehnen und Bänder mit den Knochen verbunden sind. Weitere mögliche Symptome sind Müdigkeit, geschwollene Finger und Zehen, Veränderungen der Nägel, Schlafprobleme sowie rote und schmerzende Augen.

Diese körperlichen Beschwerden treten oft schubweise auf und wechseln sich mit Phasen ab, in denen die Symptome nachlassen. Dabei kann die Intensität der Symptome variieren.

Es gibt fünf Formen der Psoriasis-Arthritis, die sich danach unterscheiden, welche Gelenke betroffen sind:

  1. Symmetrische Polyarthritis: Diese Form wirkt sich auf dieselben Gelenke auf beiden Körperseiten aus und zeigt sich durch Symptome wie Schmerzen und Steifheit in beiden Knien, Knöcheln oder Handgelenken.
  2. Asymmetrische oligoartikuläre PsA: Hierbei sind verschiedene Gelenke auf beiden Körperseiten betroffen. Zum Beispiel kann das rechte Handgelenk unauffällig sein, während das linke Handgelenk steif und schmerzhaft ist, oft begleitet von Hautausschlägen.
  3. Distale interphalangeale PsA: Diese Form zielt hauptsächlich auf die Gelenke in Fingern und Zehen ab.
  4. Spondylitis: Diese Variante greift die Gelenke der Wirbelsäule an und verursacht häufig Steifheit und Schmerzen im Nacken und Rücken. Diese Symptome können sich auch auf andere Gelenke ausweiten.
  5. Arthritis mutilans ist die seltenste Form und betrifft nur 5 % der Menschen mit PsA. Bei dieser Form treten nicht nur rote Hautausschläge und Schmerzen auf, sondern die Gelenke beginnen sich zu verformen, was die Bewegungsfähigkeit weiter einschränkt. In einigen Fällen kann diese Form der PsA auch den Knochen abbauen.

Wie häufig ist Psoriasis-Arthritis?

Schuppenflechte ist eine chronische Hauterkrankung, die etwa 2 bis 3 % der Weltbevölkerung betrifft. Von diesen Betroffenen entwickelt rund ein Drittel zusätzlich Psoriasis-Arthritis.

Medizinische Fachleute sind sich noch nicht sicher, was genau Psoriasis-Arthritis auslöst. Es gibt jedoch Hinweise darauf, dass mehrere Faktoren eine Rolle spielen können. Dazu gehören genetische Veranlagung, Probleme mit dem Immunsystem und der Lebensstil. Psoriasis-Arthritis betrifft Männer und Frauen gleichermassen. Sie tritt jedoch häufiger bei Menschen im Alter zwischen 30 und 50 Jahren auf.

Leider gibt es keinen eindeutigen Test, um eine Psoriasis-Arthritis-Diagnose zweifelsfrei zu bestätigen. Wenn Ihr:e Ärzt:in jedoch vermutet, dass Ihre Symptome durch Psoriasis-Arthritis verursacht werden könnten, kann er/sie eine Magnetresonanztomografie (MRI) oder Röntgenaufnahme, Blutuntersuchungen und eine körperliche Untersuchung anordnen. Diese werden oft durch eine Reihe von Fragen ergänzt, um andere mögliche Erkrankungen wie rheumatoide Arthritis auszuschliessen.

Hat Psoriasis-Arthritis Einfluss auf die Lebenserwartung?


Mit einer ausgewogenen Ernährung, regelmässiger Bewegung und einem gesunden Körpergewicht können Betroffene in der Regel eine normale Lebenserwartung erreichen.

Behandlung und Umgang mit Psoriasis-Arthritis

Psoriasis-Arthritis ist eine chronische Erkrankung, die leider nicht vollständig heilbar ist. Es gibt jedoch verschiedene Behandlungen, die die Symptome lindern oder sogar beseitigen können, sodass ein Leben ohne grosse Einschränkungen möglich ist.

Entzündungshemmende Medikamente können zum Beispiel Schwellungen reduzieren und Schmerzen lindern. Es gibt auch Arzneimittel, die das Immunsystem so regulieren, dass es die Gelenke weniger angreift. In schwereren Fällen kann ein chirurgischer Eingriff, wie ein Gelenkersatz, in Betracht gezogen werden. Bevor Sie sich für eine Behandlung entscheiden, ist es wichtig, mit einer Fachperson über die für Sie beste Vorgehensweise zu sprechen. Dabei sollten der Verlauf und die Schwere Ihrer Psoriasis-Arthritis berücksichtigt werden.

Leben mit Psoriasis-Arthritis

Die körperlichen Herausforderungen, die Psoriasis-Arthritis (PsA) mit sich bringt, sowie die Schwierigkeiten, alltägliche Aufgaben zu bewältigen, können emotional belastend sein. Ständige Schmerzen, das Gefühl der Hilflosigkeit und die Sorge um das äussere Erscheinungsbild sind verständliche Gründe, die zu Depressionen führen können. Es ist wichtig zu wissen, dass Ihre Gefühle berechtigt sind und Sie diesen Weg nicht alleine gehen müssen.

Unterstützung finden Sie bei einer:einem Psycholog:in, mit dem Sie über Ihre Situation sprechen können. Gleichzeitig besteht die Möglichkeit, sich an eine Selbsthilfegruppe zu wenden, um Erfahrungen zu teilen und Unterstützung zu erhalten. Es gibt zahlreiche Hilfsangebote, die für Sie bereitstehen. Zudem können andere Betroffene, die ähnliche Symptome erleben, Ihnen helfen, schwierige Zeiten zu bewältigen.

Manchmal ist Bildung der beste Weg, um Ängste zu überwinden. Wenn Sie mehr über Psoriasis-Arthritis (PsA) erfahren, können Sie ein besseres Gefühl der Kontrolle über Ihr Leben entwickeln. Hören Sie auf die Signale Ihres Körpers, finden Sie heraus, was Ihre Symptome nach einer Phase der Besserung zurückkehren lässt und welche Gewohnheiten dabei helfen, diese in den Griff zu bekommen. Jede Information bringt Sie einen Schritt näher, die Kontrolle über Ihren Körper und Ihr Leben zurückzugewinnen.

Behandlung von Psoriasis-Arthritis: Was Sie Ihre:n Arzt:Ärztin fragen sollten

Hier finden Sie einige Beispiel-Fragen, die Ihnen helfen können, das Gespräch mit Ihrem Arzt zu führen. Je nach Ihren individuellen Symptomen, dem Verlauf und Ihrer Krankengeschichte könnten weitere Fragen sinnvoll sein.

  • Beeinflusst meine Form der Psoriasis-Arthritis, wie oft die Symptome auftreten?
  • Wie gross ist das Risiko, dass meine Kinder Psoriasis-Arthritis bekommen?
  • Welche Behandlungen sind für mich am besten geeignet?
  • Was kann ich tun, um sicherzustellen, dass meine Symptome möglichst selten zurückkehren?
  • Wie lange kann eine beschwerdefreie Phase anhalten?
  • Wie kann ich herausfinden, welche Faktoren bei mir das Wiederauftreten der Symptome begünstigen?
  • Gibt es bestimmte Symptome, die häufiger wieder auftreten?
  • Wie hoch ist mein Risiko, andere entzündliche Erkrankungen zu entwickeln?
  • Welche psychologischen Hilfsangebote stehen mir zur Verfügung?
  • Welche Komplikationen können durch meine Psoriasis-Arthritis auftreten?

Unser Engagement für Menschen mit Psoriasis-Arthritis

Wir können nachvollziehen, wie belastend Psoriasis-Arthritis für Betroffene und deren Angehörige sein kann. Daher konzentrieren wir uns seit über einem Jahrzehnt auf die Forschung zu dermatologischen Erkrankungen, um die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.

Unser Ziel ist es, individuelle Behandlungsmöglichkeiten zu entwickeln und unser Wissen über die Mechanismen von Psoriasis-Arthritis stetig zu erweitern. So möchten wir Ursachen gezielter angehen und Wege für eine frühzeitige Behandlung und langfristige Linderung schaffen.

Glossar

  • Epidermis: Die oberste Hautschicht.
  • Dermatologie: Der Bereich der Medizin, der sich mit der Diagnose und Behandlung von Hauterkrankungen befasst.
  • Phototherapie: Medizinische Behandlung mit ultraviolettem Licht.
  • Systemische Therapie: Tabletten oder Injektionen, die im ganzen Körper wirken.
  • Biologische Therapie: Injektionen oder Infusionen mit Proteinen, die das Immunsystem regulieren.

Patient:innenorganisationen und externe Quellen

Diese Website wurde von Johnson & Johnson entwickelt. Bitte beachten Sie, dass die unten genannten Patient:innenorganisationen und externen Quellen unabhängige Informationsangebote darstellen, die für Sie hilfreich sein können.

Unterstützung für Betroffene

Aktiv arbeiten wir an Behandlungen für Menschen, die an Psoriasis-Arthritis leiden. Ziel ist es, nach der Therapie das Wiederauftreten weiterer Schübe zu verhindern.

Schweizerische Psoriasis- und Vitiligo-Gesellschaft

Die Schweizerische Psoriasis- und Vitiligo-Gesellschaft (SPVG) ist ein gemeinnütziger Verein für die gesamte Schweiz. Sie setzt sich für die Anliegen von Menschen mit Schuppenflechte oder Vitiligo ein. Die SPVG bietet Unterstützung, vertritt die Interessen der Betroffenen und macht die Öffentlichkeit auf diese Erkrankungen aufmerksam. Ihr Ziel ist es, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.

Hautstigma.ch

Die Skin Stigma Initiative wird von einem spezialisierten Team des „Zentrum Kinderhaut“ am Kinderspital Zürich geleitet. Die Abteilungen für Dermatologie, das Zentrum für brandverletzte Kinder, die Plastische und Rekonstruktive Chirurgie sowie die Haut- und Wundpflege arbeiten hier eng zusammen. Gemeinsam bieten sie ein einzigartiges Versorgungsnetzwerk für Kinder und Jugendliche mit Hauterkrankungen und Hautverletzungen.

Referenzen

Multiples Myelom – Plasmazellmyelom. 2018 Krebsliga Schweiz, Bern. Verfügbar unter: https://shop.krebsliga.ch/broschueren-infomaterial/leben-mit-krebs/krebsarten/multiples-myelom. Letzter Zugriff Juni 2023