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Psoriasis (PsO)
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Psoriasis (PsO)

Psoriasis (PsO)

Soziale Situationen, wie Treffen mit Freund:innen, der Kontakt zu Kolleg:innen oder das Knüpfen neuer Bekanntschaften, können für Menschen mit Psoriasis (PsO) anstrengend und herausfordernd sein. Symptome wie Juckreiz, rote, schuppige Hautstellen oder entzündete Nägel machen es oft nicht leichter, vor allem wenn diese an sichtbaren Körperstellen auftreten. Das kann dazu führen, dass man sich unsicher fühlt oder soziale Kontakte meidet.

Leider können der Stress und die emotionalen Belastungen, die mit Schuppenflechte einhergehen, die Symptome verschlimmern. Doch es gibt Wege, wie Sie aktiv zur Verbesserung Ihres Wohlbefindens beitragen können. Ein ganzheitlicher Ansatz mit gesunder Ernährung, regelmässiger Bewegung und liebevoller Pflege Ihrer Haut und Nägel kann viel bewirken. Denken Sie daran: Sie sind nicht allein – und Psoriasis ist nicht ansteckend!

Was ist Psoriasis (PsO)?

Psoriasis, auch bekannt als Schuppenflechte, ist eine häufige Erkrankung, die Haut und Nägel betreffen kann. Sie entsteht durch eine Fehlfunktion des Immunsystems, die zu Entzündungen führt. Dadurch werden neue Hautzellen viel schneller als gewöhnlich gebildet – statt alle 21 bis 28 Tage erneuert sich die Haut bei Betroffenen oft schon alle vier bis sieben Tage. Durch diesen beschleunigten Zyklus können die Hautzellen nicht auf natürliche Weise abgestossen werden, sondern sammeln sich schnell auf der Hautoberfläche an. Dies führt zu juckenden, manchmal schmerzhaften, roten Hautstellen oder silbrig-schuppigen Belägen.

Diese betroffenen Hautstellen, auch Plaques genannt, treten häufig an den Ellbogen, Knien, Füssen, auf der Kopfhaut, an den Händen oder am unteren Rücken auf – sie können aber auch andere Bereiche betreffen.

Welche Symptome treten bei Psoriasis auf?

Psoriasis/Schuppenflechte kann sich bei jedem Menschen anders zeigen und an verschiedenen Stellen des Körpers auftreten. Viele Betroffene erleben ein juckendes oder brennendes Gefühl, das manchmal schmerzhaft sein und den Alltag erschweren kann – sei es beim Entspannen, Schlafen oder einfach beim Geniessen schöner Momente. Schuppenflechte kann auch die Nägel betreffen, was sich durch verdickte, veränderte, eingedellte oder gerillte Nägel bemerkbar machen kann.


Wie sieht Psoriasis aus?

Es gibt fünf Arten von Psoriasis, die sich unterschiedlich zeigen können:

  1. Plaque-Psoriasis ist die häufigste Form der Psoriasis. Schuppenflechte wird häufig als Synonym dafür verwendet. Typische Symptome sind rote Hautstellen, die sich über die umliegende Haut erheben und von einer silbrig-weissen Schicht abgestorbener Hautzellen bedeckt sind. Diese Plaques treten oft auf der Kopfhaut, an den Knien, Ellbogen und am unteren Rücken auf. Sie können jucken, schmerzen und manchmal reissen oder bluten, was den Alltag erschweren kann.
  2. Psoriasis guttata zeigt sich als kleine, punktförmige Hautveränderungen und tritt häufig in der Kindheit oder im jungen Erwachsenenalter auf. Diese Form wird oft durch eine bakterielle Infektion, wie z. B. eine Halsentzündung, ausgelöst und ist die zweithäufigste Schuppenflechte-Art.
  3. Psoriasis inversa verursacht glatte, glänzende rote Stellen in Hautfalten – zum Beispiel hinter den Knien, unter den Armen oder in der Leistengegend. Diese betroffenen Bereiche können durch Reibung und Feuchtigkeit besonders empfindlich sein.
  4. Psoriasis pustulosa zeigt sich durch weisse Bläschen, die von geröteter Haut umgeben sind, und tritt am häufigsten an den Händen und Füssen auf. Diese Form kann schmerzhaft sein und den Alltag beeinträchtigen.
  5. Erythrodermische Psoriasis ist mit etwa 3 % aller Fälle selten, kann jedoch schwerwiegend verlaufen. Sie führt zu intensiver Rötung über einen Grossteil des Körpers, begleitet von starkem Juckreiz und Schmerzen.

Wie häufig ist Psoriasis?

Psoriasis ist die häufigste Hauterkrankung, die mit dem Immunsystem zusammenhängt. Weltweit leben etwa 125 Millionen Menschen mit dieser Erkrankung. In der Schweiz sind es rund 170'000 Betroffene.

Häufig tritt Psoriasis erstmals vor dem 40. Lebensjahr auf. Besonders verbreitet ist sie bei Teenagern und jungen Erwachsenen – eine Lebensphase, in der das äussere Erscheinungsbild oft eine grosse Rolle spielt und zusätzlichen Druck erzeugen kann.

Psoriasis betrifft Männer und Frauen gleichermassen und tritt in allen ethnischen Gruppen auf. Die Häufigkeit variiert jedoch und sie tritt oft ab einem Alter von 20 Jahren auf.

Behandlung und Pflege von Psoriasis

Psoriasis ist eine chronische Erkrankung, die in Schüben auftreten kann und derzeit leider nicht heilbar ist. Die gute Nachricht: Es gibt viele Möglichkeiten, die Beschwerden zu lindern und das Hautbild zu verbessern. Das Hauptziel der Behandlung besteht darin, das schnelle Wachstum der Hautzellen zu verlangsamen und überschüssige Schuppen zu entfernen, um die Haut zu beruhigen.

Für die Diagnose gibt es keine speziellen Bluttests oder Geräte. Ein:eDermatolog:in kann jedoch eine kleine Hautprobe (Biopsie) entnehmen und unter dem Mikroskop untersuchen, um die Schuppenflechte zu bestätigen.

Was kann man bei Psoriasis tun?

Die Behandlung hängt davon ab, wo die Psoriasis auftritt und wie stark sie ausgeprägt ist. Lichttherapie oder spezielle Cremes, Salben und Gele können helfen, die betroffenen Stellen zu behandeln. Falls die Psoriasis stärker ausgeprägt ist oder diese Behandlungen nicht ausreichen, können Medikamente in Tablettenform oder als Injektion eine Option sein. Ihr:e Ärzt:in wird gemeinsam mit Ihnen die beste Therapieform auswählen.

Auch Ihre Lebensgewohnheiten können eine wichtige Rolle spielen. Eine ausgewogene Ernährung, regelmässige Bewegung und effektives Stressmanagement können dazu beitragen, Ihr Wohlbefinden zu steigern. Gönnen Sie Ihrer Haut besonders viel Pflege, zum Beispiel durch gründliches Eincremen nach dem Baden. Versuchen Sie, mögliche Auslöser wie Infektionen, Verletzungen, Stress, Rauchen oder starke Sonneneinstrahlung so gut es geht zu vermeiden, um Schübe der Schuppenflechte zu verringern.

Leben mit Psoriasis

Psoriasis kann sowohl körperlich schmerzhaft als auch emotional herausfordernd sein. Der ständige Juckreiz, Schlafstörungen und das Gefühl, ausgegrenzt oder nicht verstanden zu werden, können das Leben von Betroffenen erschweren.

Es hat sich gezeigt, dass die psychischen und physischen Auswirkungen von Psoriasis – sowohl körperlich als auch seelisch – genauso belastend sein können wie bei anderen Krankheiten, etwa Krebs, Herzkrankheiten oder Depressionen. Es ist völlig verständlich, dass viele Betroffene Phasen erleben, in denen sie sich besonders niedergeschlagen fühlen. Falls Sie sich durch Ihre Psoriasis psychisch belastet fühlen, zögern Sie nicht, offen mit Ihr:e Ärzt:in über mögliche Unterstützung und Behandlungsoptionen zu sprechen.

Es kann hilfreich sein, sich an eine:n Psychotherapeuten:in zu wenden oder Kontakt zu einer Selbsthilfegruppe aufzunehmen, um sich mit anderen Betroffenen auszutauschen. Zu wissen, dass Sie mit dieser Erfahrung nicht allein sind, kann Trost und Stärke spenden.

Je mehr Sie über Psoriasis und deren Behandlung wissen, desto besser können Sie aktiv mit Ihrer Krankheit umgehen und mögliche Auslöser für Schübe vermeiden. Dieses Wissen gibt Ihnen die Möglichkeit, mehr Kontrolle über Ihre Situation zu gewinnen. Es kann auch hilfreich sein, Familie und Freund:in über Ihre Erkrankung aufzuklären, damit sie Sie besser verstehen und unterstützen können.

Behandlung von Psoriasis: Wichtige Fragen an Ihre:n Ärzt:in

Es kann hilfreich sein, gut vorbereitet in das Gespräch mit Ihr:e Ärzt:in zu gehen. Die folgende Liste bietet Ihnen Anregungen für Fragen, die Sie stellen können, um mehr über Ihre Behandlungsmöglichkeiten zu erfahren. Je nach Ihren Symptomen, dem Verlauf und Ihrer persönlichen Krankengeschichte können natürlich noch weitere wichtige Themen hinzukommen.

  • Was könnte die Ursache für meine Anzeichen und Symptome sein? Benötige ich dafür spezielle Tests?
  • Welche Behandlungen sind verfügbar und welche würden Sie mir empfehlen?
  • Mit welchen Nebenwirkungen muss ich bei der vorgeschlagenen Behandlung rechnen?
  • Wann kann ich mit ersten Ergebnissen der Behandlung rechnen?
  • Gibt es Alternativen zur vorgeschlagenen Behandlung?
  • Ich habe andere gesundheitliche Probleme. Wie lassen sich diese zusammen mit der Psoriasis behandeln?
  • Welche Hautpflege-Routinen und Produkte empfehlen Sie zur Verbesserung meiner Symptome? Besteht ein Risiko, dass ich Psoriasis-Arthritis entwickeln könnte?

Unser Engagement für Menschen mit Psoriasis (Schuppenflechte)

Wir können nachvollziehen, wie belastend Psoriasis für Betroffene und deren Angehörige sein kann. Daher konzentrieren wir uns seit über einem Jahrzehnt auf die Forschung zu dermatologischen Erkrankungen, um die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.

Unser Ziel ist es, individuelle Behandlungsmöglichkeiten zu entwickeln und unser Wissen über die Mechanismen von Psoriasis stetig zu erweitern. So möchten wir Ursachen gezielter angehen und Wege für eine frühzeitige Behandlung und langfristige Linderung schaffen.

Glossar

  • Epidermis: Die oberste Hautschicht.
  • Dermatologie: Der Bereich der Medizin, der sich mit der Diagnose und Behandlung von Hauterkrankungen befasst.
  • Phototherapie: Eine medizinische Behandlung mit UV-A Licht.
  • Systemische Therapie: Medikamente in Form von Tabletten oder Injektionen, die im ganzen Körper wirken.
  • Biologische Therapie: Injektionen oder Infusionen, die aus speziellen Proteinen bestehen und das Immunsystem regulieren.

Patient:innenorganisationen und externe Quellen

Diese Website wurde von Johnson & Johnson entwickelt. Bitte beachten Sie, dass die unten genannten Patient:innenorganisationen und externen Quellen unabhängige Informationsangebote darstellen, die für Sie hilfreich sein können

Unterstützung für Betroffene

Aktiv arbeiten wir an Behandlungen für Menschen, die an der häufigsten Form der Schuppenflechte, der Plaque-Schuppenflechte, leiden. Ziel ist es, nach der Therapie das Wiederauftreten weiterer Schübe zu verhindern.

Schweizerische Psoriasis- und Vitiligo-Gesellschaft

Die Schweizerische Psoriasis- und Vitiligo-Gesellschaft (SPVG) ist ein gemeinnütziger Verein für die gesamte Schweiz. Sie setzt sich für die Anliegen von Menschen mit Schuppenflechte oder Vitiligo ein. Die SPVG bietet Unterstützung, vertritt die Interessen der Betroffenen und macht die Öffentlichkeit auf diese Erkrankungen aufmerksam. Ihr Ziel ist es, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.

Hautstigma.ch

Die Skin Stigma Initiative wird von einem spezialisierten Team des „Zentrum Kinderhaut“ am Kinderspital Zürich geleitet. Die Abteilungen für Dermatologie, das Zentrum für brandverletzte Kinder, die Plastische und Rekonstruktive Chirurgie sowie die Haut- und Wundpflege arbeiten hier eng zusammen. Gemeinsam bieten sie ein einzigartiges Versorgungsnetzwerk für Kinder und Jugendliche mit Hauterkrankungen und Hautverletzungen.

Referenzen

Multiples Myelom – Plasmazellmyelom. 2018 Krebsliga Schweiz, Bern. Verfügbar unter: https://shop.krebsliga.ch/broschueren-infomaterial/leben-mit-krebs/krebsarten/multiples-myelom. Letzter Zugriff Juni 2023