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Leben mit chronischer lymphatischer Leukämie (CLL)
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Leben mit chronischer lymphatischer Leukämie (CLL)

Es ist natürlich, nach der CLL-Diagnose unterschiedliche Gefühle wie Schock, Angst, Wut, Zweifel oder Traurigkeit zu erleben. Ebenso sind Sorgen und Fragen, besonders zur Prognose und Lebensqualität, völlig verständlich. Damit Sie sich sicher fühlen und die für Sie besten Entscheidungen treffen können, ist es hilfreich, sich gut über Ihre Erkrankung und die möglichen Behandlungsoptionen zu informieren. Ihr Ärzteteam und Ihre Betreuungspersonen stehen bereit, um all Ihre Fragen zu chronischer Leukämie zu beantworten und Sie bestmöglich zu unterstützen.

Achten Sie nicht nur auf Ihre körperliche, sondern auch auf Ihre psychische Gesundheit. Die Symptome und die Behandlung von chronischer lymphatischer Leukämie können Ihren Alltag beeinträchtigen – sei es durch Einschränkungen bei der Arbeit, im sozialen Leben oder in der täglichen Routine. Das kann emotional und mental belastend sein. Besonders der Ansatz „beobachten und abwarten“, der oft zu Beginn der Therapie angewendet wird, kann das Gefühl auslösen, dass nicht genug getan wird, und Ängste verstärken.

Sprechen Sie offen mit Ihren Angehörigen darüber, wie Sie sich fühlen und wie die CLL-Diagnose Ihr Leben beeinflusst. Auch Ihre:Ihr Ärzt:in ist eine wertvolle Unterstützung: Er:sie kann Sie über Patient:innen-Selbsthilfegruppen, geschulte Berater:innen und soziale Hilfsangebote informieren. Ausserdem kann Ihr medizinisches Team Ihnen den Behandlungsplan genau erklären, um Ängste abzubauen und Ihnen Sicherheit zu geben.

Da CLL, eine chronische (Form der) Leukämie, die weissen Blutkörperchen betrifft, sind Sie anfälliger für Infektionen. Waschen Sie sich regelmässig die Hände, besprechen Sie mit Ihrer:Ihrem Ärzt:in, ob schützende Impfungen sinnvoll sind, und ergreifen Sie Massnahmen, um Infektionen zu vermeiden.

Die Behandlung kann auch Nebenwirkungen wie Müdigkeit oder Übelkeit mit sich bringen. Versuchen Sie, trotz allem aktiv zu bleiben und sich ausgewogen zu ernähren. Das hilft, Ihre Kräfte zu erhalten und einem Gewichtsverlust vorzubeugen.

Gesunde Ernährung bei chronischer lymphatischer Leukämie (CLL)

Eine ausgewogene Ernährung ist ein wichtiger Schritt, um Ihren Körper zu stärken und besser mit der chronischen lymphatischen Leukämie (CLL) sowie den Behandlungen umgehen zu können. Geben Sie Ihrem Körper die Energie, die er benötigt. Wenn Ihnen grosse Mahlzeiten schwerfallen, versuchen Sie häufiger kleinere Portionen zu essen. Auch nahrhafte Getränke können eine gute Ergänzung sein, wenn der Appetit gering ist oder das Essen mühsam erscheint.

Wenn Sie sich Sorgen um Ihr Gewicht machen, sprechen Sie mit Ihrer:Ihrem Ärzt:in. Er:sie kann Ihnen Tipps und Unterstützung geben, um sicherzustellen, dass Sie Ihren Nährstoffbedarf decken.

Die allgemeinen Empfehlungen für eine gesunde Ernährung gelten auch bei CLL, einer chronischen (Form der) Leukämie:

Sprechen Sie mit Ihrer Ärzt:in oder Ihrer Ernährungsberater:in, um individuelle Ratschläge zu erhalten.

Grundlagen einer gesunden Ernährung

Es ist wichtig, ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen – mindestens 1 bis 2 Liter täglich. Das entspricht etwa 6 bis 8 grossen Gläsern oder Tassen. Sie müssen nicht nur Wasser trinken: Auch zuckerfreie Getränke wie ungesüsster Tee, Kaffee oder Milch sind geeignet. Achten Sie darauf, regelmässig über den Tag verteilt zu trinken, um Ihren Körper optimal mit Flüssigkeit zu versorgen.

Ein bewusster Verzicht auf Alkohol oder der Konsum in sehr geringen Mengen kann helfen, Müdigkeit besser zu bewältigen. Alkohol hat einen grossen Einfluss auf die Gesundheit, weshalb die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ihn als gesundheitspolitische Priorität einstuft. Regelmässiger Alkoholkonsum über die empfohlenen Mengen hinaus kann ernsthafte Folgen haben. Dazu gehören Lebererkrankungen, Bluthochdruck, ein erhöhtes Risiko für verschiedene Krebsarten und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Zusätzlich ist Alkohol kalorienreich und kann zu einer ungewollten Gewichtszunahme führen.

Auch wenn Salz den Geschmack von Speisen verbessert, kann ein übermässiger Konsum Ihrer Gesundheit schaden. Zu viel Salz erhöht das Risiko für Bluthochdruck, was wiederum die Wahrscheinlichkeit von Herzkrankheiten und Schlaganfällen steigert. Erwachsene sollten maximal 6 Gramm Salz pro Tag zu sich nehmen. Ein Grossteil des Salzes, das wir konsumieren, ist jedoch „versteckt“ und findet sich in verarbeiteten Lebensmitteln wie Chips, Frühstückszerealien, Brot, Fertiggerichten, Saucen und Dressings. Achten Sie daher auf die Angaben auf Verpackungen und greifen Sie zu salzärmeren Alternativen.

Lebensmittel mit raffiniertem Zucker enthalten häufig viele Kalorien, aber kaum wertvolle Nährstoffe. Ein hoher Zuckerkonsum kann zu Gewichtszunahme, Zahnproblemen und einem erhöhten Risiko für Diabetes, Fettleibigkeit und Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen. Es ist sinnvoll, den Konsum von Süssigkeiten, Kuchen, Keksen und Softdrinks zu reduzieren. Wählen Sie stattdessen zuckerarme Alternativen, etwa bei Marmeladen, Saucen oder Dressings, und versuchen Sie, Ihren Zuckerbedarf durch natürliche Quellen wie frisches Obst zu decken.


Gewichtsverlust

Menschen mit chronischer lymphatischer Leukämie haben oft Schwierigkeiten, ihr Gewicht zu halten. Ein ungewollter Gewichtsverlust kann ein Zeichen dafür sein, dass Ihr Körper zusätzliche Energie benötigt. In solchen Fällen kann es wichtig sein, Ihre Kalorienzufuhr zu erhöhen. Das kann jedoch herausfordernd sein, insbesondere wenn Ihr Appetit vermindert ist.

Sprechen Sie mit Ihrer:Ihrem Ärzt:in oder Ihrer Pflegekraft, um Unterstützung zu erhalten. Eine individuelle Beratung durch Ihre:n Ernährungsberater:in kann Ihnen helfen, eine Ernährungsstrategie zu entwickeln, die Ihren Bedürfnissen entspricht und Ihre Energiezufuhr verbessert.

Mentale Gesundheit


Das Gefühl überwältigt zu sein, ist eine häufige Reaktion auf die Diagnose einer chronischen lymphatischen Leukämie. Angst, Unsicherheit und auch Depressionen können dabei auftreten. Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass Sie mit diesen Gefühlen nicht allein sind.

Behandlungen, Entscheidungen zur Therapie, finanzielle Belastungen oder Gespräche mit der Familie über die Diagnose können diese Emotionen zusätzlich verstärken. Ein starkes Unterstützungssystem kann helfen, besser mit der Situation umzugehen. Sprechen Sie offen mit Freund:innen, Familie oder Kolleg:innen über Ihre CLL und wie sie Sie unterstützen können. Ein Austausch mit anderen Betroffenen, zum Beispiel über Patient:innenorganisationen wie lymphome.ch, oder der Beitritt zu Selbsthilfegruppen und Online-Communities kann ebenfalls wertvolle Unterstützung bieten.

Über das Sprechen Ihrer Gefühle

Mit anderen über Ihre Gefühle zu sprechen, kann Stress abbauen und helfen, die Situation besser zu bewältigen. Gespräche mit Freund:innen und Familie ermöglichen es ihnen, Ihre Situation besser zu verstehen und Sie gezielt zu unterstützen.

Wenn es Ihnen schwerfällt, mit Angehörigen über Ihre Gefühle zu sprechen, können Selbsthilfegruppen eine hilfreiche Alternative sein. Hier können Sie sich mit Menschen austauschen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Auch professionelle Unterstützung durch eine:n Berater:in oder Therapeut:in kann sinnvoll sein. Sie bieten einen sicheren Raum, in dem Sie Ihre Sorgen und Gefühle ohne Angst vor Beurteilung teilen können.

Unterstützung durch Ihr Behandlungsteam

Auch wenn nicht sofort eine Behandlung notwendig ist, können Sorgen und Ängste im Zusammenhang mit der Krankheit und Therapie auftreten. Ihr Betreuungsteam – bestehend aus Ärzt:innen, Pflegekräften und Berater:innen – steht Ihnen zur Seite. Sprechen Sie offen über Ihre Anliegen. Sie können Ihnen helfen, Ängste zu lindern, und Sie auf hilfreiche Ressourcen, Selbsthilfegruppen oder weitere Unterstützungsangebote hinweisen.

Wohlbefinden

Neben einer gesunden Ernährung und dem Austausch über Ihre Gefühle im Zusammenhang mit der CLL-Diagnose und Behandlung ist es wichtig, auf einen aktiven und ausgeglichenen Lebensstil zu achten. Regelmässige Bewegung, soweit es Ihre Kräfte zulassen, trägt dazu bei, Ihr körperliches und seelisches Wohlbefinden zu fördern. Ebenso wichtig sind ausreichend Schlaf und Momente der Entspannung, um Ihrem Körper die notwendige Erholung zu geben.

Da Ihre Erkrankung das Risiko für Infektionen erhöhen kann, sollten Sie besonders auf den Schutz Ihres Immunsystems achten. Ernähren Sie sich ausgewogen und gesund, und vermeiden Sie Aktivitäten, bei denen Sie sich längere Zeit in grossen Menschenmengen aufhalten. Diese einfachen Massnahmen können helfen, Ihre Abwehrkräfte zu stärken und Ihr Wohlbefinden zu unterstützen.

Falls Sie unsicher sind, welche Aktivitäten für Sie geeignet sind oder wie Sie Ihren Alltag anpassen können, sprechen Sie mit Ihrer:Ihrem Ärzt:in oder Ihrer Pflegekraft. Sie können Ihnen individuell passende Empfehlungen geben.

Bewegung und Aktivität bei CLL

Regelmässige Bewegung
Bewegung kann helfen, ein Gefühl von Leistung und Sinn im Alltag zu bewahren. Setzen Sie sich realistische Ziele, die zu Ihrer aktuellen Verfassung passen, und versuchen Sie, diese in kleinen Schritten zu erreichen.

Aktivitäten wählen, die Ihnen Freude bereiten
Entscheiden Sie sich für Bewegungsarten, die Ihnen Spass machen – zum Beispiel Spaziergänge, Yoga oder leichtes Stretching. Leichte Übungen können helfen, Symptome wie Müdigkeit zu verringern und Ihr allgemeines Wohlbefinden zu fördern. Sprechen Sie jedoch immer mit Ihrem Behandlungsteam, bevor Sie ein neues Bewegungsprogramm starten, um sicherzustellen, dass es für Sie geeignet ist.

Vorteile von Bewegung

  • Verbesserung der Stimmung: Regelmässige Aktivität kann Depressionen und Angstzustände reduzieren.
  • Erhalt Ihrer Unabhängigkeit: Bewegung unterstützt Ihre körperliche Fitness und Selbstständigkeit.
  • Linderung von Symptomen: Leichte Aktivitäten können Müdigkeit und Übelkeit mindern.
  • Unterstützung bei Nebenwirkungen: Bewegung fördert die Regeneration während der Behandlung.

Tempo anpassen

Das Wichtigste ist, dass Sie sich nicht überfordern. Wählen Sie Übungen, die Ihrem aktuellen Zustand entsprechen, und hören Sie auf Ihren Körper. Selbst kleine Schritte können langfristig eine grosse Wirkung haben.

Wenn Sie unsicher sind, welche Bewegungsarten für Sie geeignet sind, sprechen Sie mit Ihrer:Ihrem Ärzt:in oder Ihrer:Ihrem Physiotherapeut:in. Sie können Sie individuell beraten und unterstützen.

Hobbys und Freizeitaktivitäten

Zeit für sich nehmen
Planen Sie bewusst Momente ein, um Dinge zu tun, die Ihnen Freude bereiten. Es ist wichtig, neben den alltäglichen Verpflichtungen Aktivitäten zu finden, die Sie entspannen und glücklich machen. Hobbys können eine wertvolle Möglichkeit sein, sich Zeit für sich selbst zu nehmen.

Die Vorteile von Hobbys

Egal, ob Sie ein bestehendes Hobby pflegen oder ein neues ausprobieren – solche Aktivitäten können helfen, Stress und Ängste abzubauen. Sie lenken den Geist auf Positives, fördern die Entspannung und schaffen Raum, um Gedanken zu sortieren und besser zu verarbeiten.

Kleine Belohnungen setzen

Belohnen Sie sich für erreichte Ziele oder kleine Erfolge im Alltag. Das könnte ein besonderes Essen, ein Treffen mit Freund:innen oder das Ausprobieren eines neuen Rezepts sein. Solche Belohnungen geben zusätzliche Motivation und stärken das Wohlbefinden.

Reisen planen

Wenn Sie eine Reise unternehmen möchten, besprechen Sie Ihre Pläne vorher mit Ihrem Arzt:Ihrer Ärztin oder Ihrem Behandlungsteam. Sie können Ihnen wertvolle Ratschläge geben, z. B. ob besondere Vorsichtsmassnahmen nötig sind, wie Sie Durchfallerkrankungen vermeiden können oder wie Sie mit extremen Temperaturen umgehen. Ausserdem erhalten Sie Informationen darüber, wo Sie vor Ort medizinische Hilfe in Anspruch nehmen können, falls Sie diese benötigen.

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